Eine 43 jährige Patientin mit hauptsächlich sitzender Tätigkeit kam wegen „Hüftschmerzen“ zu mir in die Praxis.
Sie beschrieb die Schmerzen seitlich am Oberschenkel, teilweise zogen sie ins Bein runter oder auch in die Leiste.
Besonders schmerzhaft war es nachts, egal, auf welcher Seite sie lag, schmerzte häufig sowohl die untere als auch die obere Hüfte.
Ebenso kam es zu starker Beeinträchtigung nach längerem Sitzen, besonders nach/ bei dem Autofahren.
Bewegung war dann anfangs schmerzhaft, besserte die Beschwerden, aber nach einigen Minuten.
Der Besuch beim Orthopäden hatte nicht wirklich was gebracht. Vermutet worden war eine Entzündung des Schleimbeutels.
Der Versuch, einer Behandlung mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel über mehrere Tage hatte nicht nachhaltig geholfen. Die Schmerzen kamen immer zurück.
In der osteopathischen Untersuchung fand ich einen Beckenschiefstand mit Beinlängendifferenz, eine Dysbalance der Muskulatur in der unteren Lendenwirbelsäule, fasziale Spannung im aufsteigenden und absteigenden Dickdarm und einen deutlich angespannten, verkürzen und verklebten Tractus Iliotibialis, das ist die große Faszien seitlich am Oberschenkel.
All dies schien durch die Spannung sowohl den Schleimbeutel zu ärgern, als auch die Nerven zu irritieren, die für die Versorgung der Leiste und es vorderen und seitlichen Oberschenkels zuständig sind (Plexus Lumbalis).
Während der Behandlung begradigte ich den Beckenschiefstand und die Beinlänge, befreite den Dickdarm und löste die Spannung und Verklebung der Oberschenkelfaszie - damit hatte der
Schleimbeutel wieder etwas mehr Platz und konnte sich beruhigen.
Nach der ersten Behandlung trat für ein paar Stunden erstmal eine Verschlechterung auf, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass ich an den richtigen Stellen gearbeitet hatte.
Bereits zum 2 und 3. Termin hatten sich die Beschwerden deutlich gebessert, nach dem 6. Termin war die Patientin komplett beschwerdefrei.
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